Krankenhaushygiene wird bei der Sanierung des SRH-Klinikums in Oberndorf/Neckar ganz groß geschrieben

Schleusenschrank im OP-Bereich sorgt für sterile Instrumente – und im Notfall für einen 2. Fluchtweg

Das SRH Krankenhaus in Oberndorf wurde kürzlich komplett saniert und auf modernsten Stand gebracht. Hierzu gehörte im 5. Bauabschnitt auch die Modernisierung des bestehenden Operationsbereiches sowie der Bau eines weiteren, komplett neuen Operationssaales.

Im gesamten Operationsbereich gelten höchste Anforderungen an Hygiene und Sterilität. Für Operationen benötigtes Material kommt nur in speziellen Sterilgutwagen über eine Materialschleuse in den OP-Bereich, schmutziges Material gelangt nur durch eine zweite, getrennte Materialschleuse aus dem OP-Bereich. Welche Bedeutung die Hygiene, die absolute Trennung von steril und verschmutzt, den kontrollierten Wegen von Material in Krankenhäusern hat, wurde spätestens mit der Corona-Krise schlagartig der gesamten Bevölkerung klar.

Durch die Instrumenten- und Materialschleuse gelangt Sterilgut sicher in den OP-Bereich

Im OP-Bereich gibt es immer wieder Zeiten mit höchster Anspannung, mit Stress. Daher hatte sich die Klinikleitung auch dazu entschlossen, die Schleusen für das Sterilgut mit einer Schleusensteuerung auszurüsten, die darüber wacht, dass es hier nicht zu einer versehentlichen Fehlbedienung kommt.

Die Material- und Instrumentenschleuse ist als Schrank gebaut, mit luftdicht schließenden Türen. Der untere Bereich mit 1,60 m Höhe besteht aus zwei komplett voneinander getrennten “Abteilungen”: eine für “reines” und eine für “unreines” Material. Das unreine Material wird vom Flur außerhalb des OP-Bereiches entsorgt. Dies darf jedoch auf keinen Fall erfolgen, wenn die Schranktür im OP-Bereich geöffnet ist. Zudem dürfen dies nur speziell hierfür geschulte Personen. Daher wurde der Zugang vom Flur aus zusätzlich über eine Zutrittskontrolle abgesichert. Bevor überhaupt die Öffnung der Tür mit Hilfe des Terminals der Schleusensteuerung ermöglicht wird, muss zunächst der richtige Code über die Tastatur der Zutrittskontrolle eingegeben werden. Ist die Tür im OP-Bereich offen, lässt sich die Tür vom Flur aus nicht öffnen.

Im OP-Bereich ist keine Zutrittskontrolle nötig. Da aber die Tür der einen Schrankhälfte in Notfällen als 2. Fluchtweg dient, wird hier ein Terminal mit NOT-AUF-Taster eingesetzt. Dieser kann durch eine nachrüstbare Plombierhaube gegen ein versehentliches Drücken geschützt werden.

Die Schranktüren werden jeweils durch einen Flächenhaftmagneten verriegelt.

Die Schleusensteuerung überzeugt durch einfache Installation und flexible Anpassungsmöglichkeiten

Die DICTATOR Schleusensteuerung hatte auch in diesem Fall überzeugt, da die elektrische Verkabelung der Komponenten fast komplett steckbar ist, sie sehr flexibel gewisse Sonderwünsche berücksichtigen kann und die Regelung der Abhängigkeiten der insgesamt 4 Schranktüren “kinderleicht” über DIP-Schalter erfolgt – und auch jederzeit wieder neuen Anforderungen angepasst werden könnte.

Schleusenschrank am Klinikum Oberndorf Neckar

Die Materialschleuse für reines und unreines OP-Material dient in Notfällen auch als 2. Fluchtweg – ein bis in Detail durchdachtes System.
Die Schranktüren pro “Abteil” sind zweiflügelig, um Platz zu sparen. Damit sichergestellt ist, dass die Flügel immer in der gleichen Reihenfolge geöffnet werden, ist der eine Flügel mit Überfalz ausgeführt. Dieser Flügel wird auch durch einen Flächenhaftmagneten verriegelt. Damit aber immer beide Flügel sicher geschlossen sind, wird bei dem zweiten Flügel durch einen separaten Rückmeldekontakt überprüft, ob dieser auch geschlossen ist. Erst wenn sowohl Rückmeldekontakt als auch Flächenhaftmagnet melden, dass beide Türen sicher geschlossen sind, kann die Tür auf der anderen Seite der Schleuse geöffnet werden.

Materialschleuse Krankenhaus - Unrein

Das Öffnen der Schleusentür vom Gang aus ist nur mit zusätzlichem Zugangscode möglich. 

Bedienterminal Grün Materialschleuse

Wird bei der Zutrittskontrolle nicht der richtige Code eingegeben, kann mit dem Taster des Schleusen-Bedienterminals der Magnet nicht entriegelt werden, der die Tür von innen verriegelt. Das grüne Licht am Terminal zeigt an, dass die Tür auf der anderen Seite geschlossen ist und die Tür theoretisch geöffnet werden könnte. Sobald die Tür entriegelt wird, wechselt das Terminal auf der anderen Seite der Schleuse auf rot. 

Sterilschleuse OP

Auf der OP-Seite der Schleuse ist an einer Schleusentür ein Terminal mit NOT-AUF-Taster (Pilztaster), so dass diese Tür im Notfall auch als 2. Fluchtweg genutzt werden kann. Beim Drücken des NOT-AUF-Tasters werden bei dieser Schleuse alle Türen entriegelt.

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